Deutschland
steckt bereits jetzt in der Demografie-Falle. Konkrete Altersgruppen-Zahlen
zeigen: In der privaten Altersvorsorge muss dringend Gas gegeben werden.
BERLIN – Die
Demografiekrise ist kein Problem, das uns in 20 oder 30 Jahren heimsuchen wird,
sondern schon jetzt aktuell. Im Vergleich der Jahre 2009 mit 2000 zeigt sich
bereits heute: Deutschlands Bevölkerung schrumpft. Zudem gehen die Anteile der
Jungen zurück, während die Rentner immer mehr werden. In der Altersgruppe 0 bis
18 Jahre ist die Bevölkerung um 13 Prozent oder zwei Millionen Menschen
zurückgegangen. Map-Fax, der wöchentliche Kurznachrichtendienst für Risiko und
Vorsorge (Nr. 48/2011) aus dem Hause des Marktbeobachters Map-Report, hat die
Veränderungen von der Geburt bis zum 90. Lebensjahr für jedes einzelne Jahr
dokumentiert – siehe Auszug in der Tabelle.
Dabei zeigt
sich auch in der erwerbsfähigen Bevölkerung, also im Alter von 18 bis 65
Jahren, ein Rückgang um 3,1 Prozent oder 1,6 Millionen Menschen in nur
zehn Jahren. Dies wirkt sich bislang kaum negativ aus, weil viele
„Versorger-Ehen“ geführt werden. Von 51,4 Millionen Erwerbsfähigen sind nur
41,5 Millionen tatsächlich erwerbstätig, davon 28,5 Millionen in
Vollzeit.
Heftiger sind
da schon die Seniorenzahlen: Sie wuchsen in nur zehn Jahren um 23,4 Prozent
oder 3,2 Millionen Menschen. Damit wird deutlich: In der privaten
Altersvorsorge muss dringend Gas gegeben werden. „Denn die gesetzliche
Rentenkasse wird durch die Vergreisung tendenziell immer schlechter
aufgefüllt“, sagt Manfred Poweleit, Herausgeber des Map-Report. Folge: Die
staatliche Rente sinkt mit jeder folgenden Generation.
Das größte
Risiko für den Bürger bestehe darin, nicht rechtzeitig mit der eigenen Vorsorge
begonnen zu haben und im Umfang dann nur unzureichend vorzusorgen. Darin liegen
auch die Haftungsrisiken für Vorsorgeberater, die sich jedoch zunehmend dem
Problem ausgesetzt sehen, dass das verfügbare Einkommen hinreichende Vorsorge
nicht in angemessener Höhe zulässt.
Wie sich
die Bevölkerung nach Altersgruppen verändert hat
Alter
|
Ende 2009
|
Ende 2000
|
Veränderung (%)
|
0 - 1
|
665.200
|
766.500
|
- 13,2
|
10 - 11
|
774.400
|
955.400
|
- 18,9
|
30 - 31
|
969.400
|
1.203.600
|
- 19,5
|
40 - 41
|
1.285.200
|
1.367.300
|
- 6,0
|
60 - 61
|
1.028.300
|
1.247.700
|
- 17,6
|
70 - 71
|
1.085.800
|
782.700
|
+ 38,7
|
0 - 18
|
13.481.700
|
15.490.100
|
- 13,0
|
18 - 65
|
51.418.800
|
53.065.500
|
- 3,1
|
65 +
|
16.901.700
|
13.693.800
|
+ 23,4
|
Insgesamt
|
81.802.300
|
82.259.500
|
- 0,6
|
Quelle:
Map-Fax 48/2011
portfolio
international update 07.12.2011/dpo/rko