Montag, 11. Februar 2013

Werden Versicherte wieder einmal benachteiligt?




Der Streit ist vorprogrammiert, denn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) plant, künftig die Beteiligung der Versicherten von Lebensversicherungsverträgen an den Bewertungsreserven des Versicherers anders zu regeln. Während bei Immobilien und Aktien alles gleich bleiben wird, soll die Partizipation an den Zugewinnen von festverzinslichen Wertpapieren vorübergehend eingeschränkt werden. Bislang müssen die Kunden beim Ausscheiden aus einem Vertrag hälftig beteiligt werden – dieser Gewinn steht aber oft nur auf dem Papier, da die Versicherer die Wertpapiere in der Regel bis zur Fälligkeit halten. Das macht auch Sinn, denn ältere Papiere erzielen nahezu immer höhere Zinsen und haben demzufolge auch einen höheren Wert. Der Gesamtverband GDV hat nachgerechnet und stellt fest, dass eien derartige Vorgehensweise für 95 Prozent der Versicherten mit Nachteilen verbunden wäre. Kein Wunder machen doch die Festverzinslichen den Löwenanteil aus. Warum Schäuble und andere sich für diese Vorgehensweise einsetzen, kann nur vor dem Hintergrund des derzeit extrem niedrigen Zinsniveaus verstanden werden. Der Streit um die Währungsreserven ähnelt der Diskussion um den Rettungsschirm und zeigt deutliche systemimmanente Schwächen der Anbieter von Kapitallebensversicherungen.